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An der Unterburger Kirche vorbei ging es Richtung Norden. Bald wurde die Wupper überquert; die Wanderer passierten den Wiesenkotten, und dann führte sie der Weg hoch über dem rechten Ufer zwar gelegentlich über Stock und Stein, er erlaubte aber auch immer wieder reizvolle Blicke auf den Fluss, der, seit er nicht mehr so infernalisch stinkt wie noch vor vierzig Jahren, durchaus romantische Empfindungen aufkommen lässt..

 

Auf halber Strecke verschaffte ein sportliches Ereignis den Teilnehmern eine Verschnaufpause. An einer Weggabelung kamen ihnen einige Dutzend Läufer entgegen, die erst einmal die Vorfahrt für sich beanspruchten. Von einem unnachsichtigen Streckenposten bergauf geschickt, war so manchem von ihnen anzusehen, dass sich bei dem schweren Trab himmelan demnächst der innere Schweinehund zurückmelden werde. Von solchen Mühen blieben die Wanderer des TBÖ verschont. Der weitere Weg bis zum Müngstener Brückenpark kostete sie nicht mehr als ein paar dezente Schweißperlen.

 

Die berühmte Brücke zeigt sich immer noch im Glanz der Reparaturarbeiten, und bis zum „Haus Müngsten“ müssen Spaziergänger eine Art Sicherheitstunnel passieren. Wer unter dem rostigen Stahlbogen hindurchgeht, definiert ja nicht alles, was so von oben kommt, unbedingt als Segen.

 

Nach über einer Stunde Fußweg winkte hier die lang ersehnte Rast! Die Terrasse der Herberge lag noch im herbstlich kühlen Schatten. So nahmen die Wanderer im großzügig-modernen Inneren Platz und ließen sich vom charmanten Service die Stärkung reichen.

 

Nun aber warteten unbekannte Strapazen auf die Turner. Es galt, ausreichend Muskelkraft bereit zu stellen, um per Schwebefähre von Solingen nach Remscheid zu gelangen. Das wundersame Verkehrsmittel, mit dem man am Ausgang des Brückenparks die Wupper überqueren kann, erhält seinen Vortrieb über ein Hebelgetriebe nach Art jener Schienen-Draisinen, wie man sie aus Westernfilmen oder von historischen Darstellungen aus der Welt der weiland Preußischen Staatsbahnen kennt, nur dass die Schwebefähre nicht auf Geleisen fährt, sondern auf zwei übers Wasser gespannten Drahtseilen. Vier Mann/Frau „pumpen“, und wenn nicht gerade Gegenwind herrscht, hat man schon nach wenigen Minuten das rettende Ufer erreicht. In diesem Fall also die Remscheider Seite. Der Erlös für die Überfahrt in Höhe von einem Euro pro Nase wird übrigens einem guten Zweck zugeführt. Die Schwebefährmänner, die hier unermüdlich Dienst tun, sind wirkliche Idealisten.

 

Der weitere Rückweg hoch über dem linken Wupperufer war nicht weniger reizvoll als die Anreise; gelegentlich fiel der Blick auf eine geheimnisvolle Insel oder auch nur auf das Spiel der Wellen. Die Wupper bot ein überzeugend friedliches, beinahe idyllisches Bild, und man konnte sich kaum vorstellen, dass sie früher mit ihrem Hochwasser beachtliche zerstörerische Energien entwickeln konnte und so manchem Anwohner nasse Füße bescherte.

 

Im Jugendraum der Turnhalle im Ösinghauser Weidenweg wartete dann der traditionelle Wanderschmaus: köstliche Suppen nebst Kaffee und Kuchen, ehrenamtlich bereitgestellt vom mitfühlenden Versorgungsteam des TBÖ.

 




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